Flächennutzungsplan erneut auf die lange Bank geschoben
Der Planungsausschuss schob erneut die Leitbild-Stellungnahme zum Flächennutzungsplan auf die lange Bank.
KÖLNER STADTANZEIGER RHEIN BERG
VON INGRID BÄUMER
Kürten – „Wir sind es anscheinend gar nicht mehr wert, gehört zu werden“, kritisierte Doris Semkat von der Leitbildgruppe Biesfeld das Verhalten der Mitglieder des Planungsausschusses. Semkat fühlt sich ignoriert wegen eines Antrags von Wolfgang Prill (SPD), die Tagesordnungspunkte zu vertauschen. Prill wollte erst nach der Beratung über den Flächennutzungsplan die Stellungnahme der Leitbild-Gruppen zu thematisieren.
Dagegen sah Hermann Josef Fischer von der Leitbildgruppe Bechen nach der Diskussion über den Flächennutzungsplan eine „positive Tendenz“. Doch nach der langwierigen Abarbeitung der Flächennutzungsplan-Details hatte anscheinend kein Politiker mehr Lust, sich inhaltlich mit der Leitbild-Stellungnahme zu befassen. „Wir sollten die Stellungnahme zur Kenntnis nehmen und die Leitbildgruppe auffordern, kritische Punkte im Offenlegungsverfahren zu benennen“, erklärte Frank Rausch (CDU). Er fand, dass die CDU sowieso „zu 99 Prozent“ auf Leitbild-Linie eingeschwenkt sei.
Der Ausschuss-Vorsitzende Jürgen Piltz („Bürger für Bürger“) warnte vor bloßer Kenntnisnahme: „Das wäre sehr enttäuschend für das Leitbild.“ Piltz sieht nur in einem Punkt Differenzen zwischen dem Leitbild und seiner Fraktion: bei der Frage nach Vorrangflächen für Windkrafträder. „Wir wollen auch keine Windräder in Bechen, sehen aber ein, dass die Rechtslage uns dazu zwingt, Vorrangflächen auszuweisen.“ Der Ausschuss beschloss mit den Stimmen der SPD und der CDU, die Leitbild-Stellungnahme nur zur Kenntnis zu nehmen. Leitbild-Moderator Dieter Prinz und Koordinator Ludger Breick sollen bei der nächsten Sitzung vortragen, an welchen Punkten es noch hakt.